Die Pandemie kündigt langsam aber sicher ihre vierte Welle an. Die Reisebranche scheint, wie das Beispiel Alltours zeigt, das Risiko hierbei wieder auf die Kunden abwälzen zu wollen. Konkret gewährt Alltours nämlich keine kurzfristige kostenlose Stornierung mehr, wenn das Urlaubsland zum Hochrisikogebiet deklariert wird. Flightright, das marktführende Portal für den Schutz von Fluggastrechten, sieht das kritisch.
Alltours bot seinen Kunden im Rahmen einer Aktion an, für die gesamte Sommer- und selbst für die kommende Wintersaison bis 14 Tage vor Abreise, kostenlos umbuchen und bis 21 Tage vor Abreise kostenlos stornieren zu können. Damit soll jetzt Schluss sein: Sobald die Zieldestination als Hochrisikogebiet eingestuft wird, können Verbraucher nicht mehr auf die bislang geltende und flexibel gestaltete Stornierungsmöglichkeit zurückgreifen. Des Weiteren sind Umbuchungen von einer Pauschalreise auf eine Nur-Hotel-/-Flug-Buchung nicht mehr möglich. Als Begründung dafür nennt das Unternehmen, dass Geimpfte und Genesene keinerlei Beeinträchtigung durch eine Reise in ein Hochrisikogebiet hätten und dass nicht Geimpfte und nicht Genesene die Quarantänezeit auf fünf Tage durch einen negativen Testnachweis einfach reduzieren könnten.
Verbraucherfeindliches Verhalten und ein falsches Signal an Urlaubswillige
Bei Flightright sind wir der Meinung, dass der angestauten Urlaubssehnsucht jetzt mit kulanten Umbuchungsmöglichkeiten Freiraum gegeben werden muss, anstatt sie im Keim zu ersticken. In Zeiten von Corona muss flexibles Buchen mehr als eine aufmerksamkeitsstarke Marketing-Aktion sein. Kunden sollten vielmehr eine gewisse Sicherheit für die Urlaubsplanung bekommen. Statt Verbraucher daran zu hindern, sehnsüchtig erwartete Urlaubsreisen zu planen und zu buchen, sollten Reiseveranstalter sie deshalb unterstützen und ihnen die Angst davor nehmen, auf Kosten sitzen zu bleiben.
Bislang ist ein solcher Fall nur bei Alltours bekannt – bei Anbietern wie z.B. TUI und DER Touristik sind weiterhin flexible und kurzfristige Stornierungen möglich. Urlaubswillige sollten vorerst also auf diese Anbieter zurückgreifen.