Das war das Flugjahr 2018: Verspätungen und Ausfälle in Deutschland und Europa
- Fast 800 Mio. Euro Entschädigungsansprüche in 2018
- Flughafen Köln/Bonn mit vielen Verspätungen und Ausfällen
- Bei Onur Air starten fast ein Drittel aller Flüge ab Deutschland verspätet
Berlin, 18. Dezember 2018 – Fluggäste in Europa mussten in diesem Jahr besonders viel Geduld aufbringen. Streiks, extreme Wetterlagen und Airline-Pleiten sorgten immer wieder für Probleme im Flugverkehr, sodass Fluggästen fast 800 Millionen Euro an potenziellen Entschädigungszahlung zustehen. Wie sich Verspätungen und Ausfälle in Zahlen niederschlagen und welche Airports und Fluglinien besonders zu kämpfen hatten, haben die Experten des führenden Fluggastrechteportals Flightright ermittelt.
Rekordentschädigungen für Verspätungen und Ausfälle
Die türkische Fluglinie Onur Air führt das Ranking der unpünktlichsten Airlines 2018 an. Fast 30 Prozent der Flüge aus Deutschland starteten 2018 mit Verspätung. Die meisten Flugausfälle gab es bei der französischen Regionallinie HOP. Und auch die Lufthansa City Linie hat es mit 3,7 Prozent annullierten Flügen in die Negativ-Top 3 geschafft. Durch das turbulente Flugjahr 2018 mit seinen vielen Verspätungen und Ausfällen ergibt sich eine hohe Summe potenzieller Entschädigungsansprüche. Flightright schätzt die Ansprüche von Passagieren in Deutschland in diesem Jahr auf insgesamt mehr als 780 Millionen Euro. “Die Fluggästen in diesem Jahr zustehenden Entschädigungszahlungen sind im Vergleich zum Vorjahr noch einmal deutlich gestiegen”, so Flightright Geschäftsführer Sebastian Legler. Zum Vergleich: Im Vorjahr betrug der Gesamt-Entschädigungsanspruch rund 500 Millionen Euro. Jetzt liegt es an den Fluggästen ihre Ansprüche auch einzufordern. Leider scheitern viele Passagiere hierbei nach wie vor an der Sturheit der Airlines.
In Köln/Bonn warteten Passagiere am häufigsten
2018 war auch das Jahr der Flughafen-Pannen. Im Sommer traf es die größten deutschen Flughäfen in Frankfurt und München. Pannen der Sicherheitskontrollen legten den Flugverkehr für viele Stunden lahm und verursachten Ausfälle und Folgeverspätungen. Wenig überraschend haben es diese beiden Flughäfen deshalb in die Top 3 der unpünktlichen deutschen Flughäfen dieses Jahres geschafft. Angeführt wird die Liste vom Flughafen Köln/Bonn. Dort starteten rund 16 Prozent der Flüge mit einer Verspätung von 30 Minuten oder mehr. Auch bei den Verspätungen von mehr als drei Stunden und Ausfällen schneidet der rheinische Airport im europäischen Vergleich nicht gut ab. Dort führt er die Liste der Flughäfen mit den meisten Verzögerungen und Ausfällen in Europa an, gefolgt von Lyon und Marseille. Und auch München schafft es im Europavergleich in die Top 10 – auf einen Platz mit Berlin Tegel. Entspannter war es für Reisende, die dieses Jahr von Athen oder Las Palmas abflogen. Dort waren weniger als ein Prozent der Flüge mehr als drei Stunden verspätet oder fielen aus.
Aussitzen oder verweigern – Airlines blocken Entschädigungen ab
Da viele Passagiere Aufwand und Risiko eines Gerichtsprozesses scheuen, ignorieren Fluggesellschaften Forderungen oft so lange, bis der Kunde gezwungen ist, zu klagen. “Die Rechnung ist einfach: Wenn kategorisch nicht gezahlt wird, hat die Airline so viel gespart, dass sie sich die Mehrkosten der vergleichsweise wenigen Gerichtsverfahren leicht leisten kann”, erklärt Philipp Kadelbach, Gründer und Chief Legal Officer von Flightright. Wenn Flightright im Auftrag seiner Kunden Entschädigungszahlungen einfordert, fallen vor allem Billigairlines wie Ryanair, Vueling oder easyJet negativ auf. Aber auch etablierte Fluggesellschaften wie Aeroflot, Iberia oder Turkish Airlines verweigern berechtigte Entschädigungszahlungen meist im ersten Schritt – ohne rechtliche Grundlage. Bei diesen Airlines müssen die Ansprüche fast immer gerichtlich durchsetzt werden. Wenden sich Fluggäste an ein Fluggastrechteportal wie Flightright, können sie ihre Rechte effektiv und aussichtsreich einfordern.
Disclaimer
Alle Angaben basieren auf den uns zur Verfügung stehenden Daten. Die Daten sind reliabel, erheben jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie erfassen den Zeitraum 01.01. bis 30.11.2018. Die angegebenen Prozentsätze wurden im Verhältnis zum Gesamtflugvolumen der Flüge der einzelnen Airlines und Flughäfen berechnet. In unserer Datenbank sind Flüge, Ausfälle und Verspätungen nach der ausführenden Airline, dem sogenannten Operating Carrier, gelistet. Wet-Lease-Arrangements sind nicht direkt nachvollziehbar.
Einen vollständigen Überblick über die Verspätungen und Ausfälle in diesem Jahr liefert die Infografik zum Flugjahr 2018. Für Rückfragen stehen die Experten von Flightright zur Verfügung.