Flightright reagierte schon im April 2020 mit einem Ticketerstattungs-Service, guter AirlineKommunikation und gezielten Klagen, um Airlines zum Zahlen zu bewegen – seither mit wachsendem Erfolg.
Bestes Zahlungsverhalten: EasyJet und Eurowings Schlechtestes Zahlungsverhalten: TAP Portugal und Ryanair
Berlin, 13. Januar 2021 – Anfang April dieses Jahres, als die Pandemie noch jung war, haben zahlreiche Airlines mit Negativ-Schlagzeilen auf sich aufmerksam gemacht. Sie wollten ihren Kunden die Ticketpreise für Corona-bedingte Flugausfälle partout nicht erstatten. Flightright hat damals ausführlich über die Hinhaltetaktik der Fluggesellschaften berichtet und einen Ticketerstattungs-Service entwickelt, um dem entgegenzuwirken. Zur öffentlichen Beobachtung dient der eigene Ticketerstattungs-Monitor, der die aktuelle Zahlungsbereitschaft der Airlines abbildet. Jetzt, mehr als ein halbes Jahr später, zieht Flightright erneut Bilanz und zeigt auf, welche Airlines den Zahlungsaufforderungen inzwischen nachkommen und welche ihre Passagiere noch immer hinhalten.
Rückblick auf ein chaotisches Frühjahr
Als im Frühjahr aufgrund umfassender Reisebeschränkungen und -verbote der komplette Flugverkehr stillgelegt wurde, hatten Tausende Passagiere bereits viel Geld für Flüge gezahlt, die nicht stattfanden. Aber anstatt die Ticketpreise zu erstatten, spielten die Airlines auf Zeit und reagierten nicht auf die Zahlungsaufforderungen der Passagiere. Seitdem haben sich rund 75.000 Fluggäste an Flightright gewandt. Nachdem das Fluggastrechteportal mehrere Klagen gegen verschiedene Airlines vor Gericht durchgesetzt hatte, reagierten einige Airlines auf den Druck. Doch noch längst nicht alle Fluggesellschaften gestehen ihren Passagieren die rechtmäßige Erstattung des Ticketpreises zu.
„Die Airlines hatten jetzt lange genug Zeit, um auf die Zahlungsaufforderungen zu reagieren. Dass noch immer so viele Passagiere auf eine Rückzahlung warten, ist nicht nachzuvollziehen. Unser Ticketerstattungs-Monitor zeigt auf, welche Fluggesellschaften sich dabei besonders verbraucherfeindlich verhalten“, erläutert Alexander Weishaupt, Rechtsexperte von Flightright

Deutliche Unterschiede im Zahlungsverhalten der Airlines
Zu Beginn wiesen alle Airlines eine sehr geringe bis keine Zahlungsbereitschaft auf. Drei Dinge führten nach Ansicht von Flightright zum Erfolg: viele Problemlösungsgespräche von Flightright mit den Airlines, einige gezielte Flightright-Klagen wie beispielsweise gegen die Lufthansa und Ryanair sowie die positive Nachricht im Juni 2020, dass die Lufthansa nicht in die Insolvenz gehen müsse. Erst dann reagierten einige Fluggesellschaften, darunter EasyJet und Singapore Airlines, auf die Zahlungsaufforderungen. Andere Airline-Riesen, wie beispielsweise Lufthansa und Ryanair, gingen dennoch nicht auf die Forderungen ein. Inzwischen haben sich diese Unterschiede weiter verschärft. EasyJet reagierte schon bis Ende Juni am häufigsten auf die Zahlungsaufforderungen und hatte damals 42 Prozent der Ticketpreise erstattet. Bis zum jetzigen Zeitpunkt hat die Airline auf 92 Prozent der Zahlungsaufforderungen reagiert. Schlusslicht bleibt weiterhin die portugiesische Fluggesellschaft TAP Portugal, die Ende Juni immer noch keine Erstattung geleistet hatte und bis heute nur in 22 Prozent der Fälle auf die Forderungen reagiert hat.
Eurowings und Flightright finden gemeinsam zum Zie
Nur wenige Airlines haben ihren Kurs im vergangenen halben Jahr geändert. Im Beispiel Eurowings deuten die mittlerweile sehr positiven Zahlungsstatistiken auf eine Kehrtwende hin, da zu Beginn keine Erstattungen geleistet wurden. Richtig ist jedoch, dass die Abstimmungen und Freigaben der Zahlungen eine Weile gedauert haben und letztlich dank lösungsorientierter Gespräche zwischen Flightright und Eurowings den allseitig gewünschten Erfolg gebracht haben. Bis heute hat die Airline in 87 Prozent der Fälle auf die Zahlungsaufforderungen reagiert und erstattet damit, zusammen mit EasyJet, im Vergleich zu anderen Fluggesellschaften am häufigsten die Ticketkosten.
„Es hat sich erneut bestätigt, dass die seit Jahren aus unserer Sicht gute Beziehung zu Eurowings sich letztlich ausgezahlt hat. Trotz einiger Startschwierigkeiten konnte der überwiegende Teil der Erstattungsfälle ohne die Notwendigkeit hunderter Klageverfahren erledigt werden”, sagt Weishaupt.
Keine Änderung im Zahlungsverhalten
Andere Airlines hingegen weigern sich immer noch strikt, die gezahlten Ticketpreise zu erstatten. Wie schon zu Beginn der Krise zeigt vor allem Ryanair kein Verständnis. Ende Juni hatte die Airline lediglich ein Prozent der Ticketkosten erstattet. Und auch jetzt haben Passagiere in nur 43 Prozent der Fälle ihr Geld zurückbekommen. Ähnlich verbraucherfeindlich verhält sich British Airways, die bis heute in 24 Prozent der Fälle den Ticketpreis erstattet haben. Die Airline ging in der Vergangenheit regelmäßig sogar so weit, dass sie auch nach Gerichtsurteilen der Zahlungsaufforderung nicht nachkam und Flightright mit der ernst gemeinten Zwangsvollstreckung drohen musste, bevor gezahlt wurde.
„Bereits vor einem halben Jahr waren es diese beiden Fluggesellschaften, die ihre Kunden besonders hingehalten haben. Dass Verbraucherrechte in diesem Maße missachtet werden, gab es selten. Wenn nötig, werden wir erneut vor Gericht ziehen, um den Druck weiter zu erhöhen“, fasst Weishaupt zusammen.
Im Ticketerstattungs-Monitor erhalten Sie weitere Details

Rechtsexperte bei Flightright
Haftungsausschluss: Sämtliche Zahlen und Fakten dieser Pressemitteilung beruhen auf den Ticketerstattungsfällen, die bis zum 3.1.2021 von Kunden bei Flightright eingereicht wurden. Am 8.1.2021 wurde die Statistik des Airline-Ticketerstattungs-Monitors um diejenigen Fälle bereinigt, in denen nachweislich kein Erstattungsanspruch besteht.