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Flugsommer 2019: Flightright zieht Bilanz

Berlin, 12. September 2019 – Das Flugchaos des Vorjahres wiederholte sich diesen Sommer zur Freude aller Urlauber nicht. Streiks, Wetterlagen, Kapazitätsengpässe und andere Zwischenfälle sorgten aber auch dieses Jahr für Verspätungen und Ausfälle. Die Fluggastrechtsexperten von Flightright haben genauer hingeschaut und analysiert, wie sich die Airlines in Deutschland diesen Sommer geschlagen haben, wer aus den Problemen des letzten Jahres gelernt hat und bei welcher Airline Reisende auch dieses Jahr einiges an Geduld im Gepäck haben mussten.

47 Prozent weniger Ausfälle

Im Vergleich zum Chaos-Sommer 2018 hat sich die Zahl der Flugausfälle 2019 fast halbiert. Während von Juni bis August 2018 in Deutschland rund 6.200 Flüge gestrichen wurden, waren es diesen Sommer nur knapp 3.300 Abflüge. “Für Passagiere war die Sommersaison bis auf wenige Ausnahmen deutlich ruhiger als im Vorjahr. Die Auswirkungen der Airline-Streiks, z.B. bei Ryanair und Transavia, fielen um einiges geringer aus, als zunächst befürchtet. Auch haben die Fluggesellschaften aus den Problemen des letzten Jahres gelernt und ihre Planung entsprechend angepasst. Das zeigen insbesondere die Verspätungszahlen von Eurowings und Germanwings”, so Oskar de Felice, Fluggastrechtsexperte bei Flightright. Analysiert man die zehn Airlines mit den meisten Abflügen ab Deutschland im betrachteten Zeitraum gab es die prozentual meisten Annullierungen bei Sun Express (5,3 Prozent), Germanwings (2,2 Prozent) und Lufthansa Cityline (1,9 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr schneiden die Airlines damit sehr viel besser ab. Die Ausfallquote von Germanwings und Lufthansa Cityline lag damals noch bei jeweils rund 5 Prozent.

Flüge starten etwas pünktlicher

Auch die Verspätungen sind rückläufig: Die Zahl der Flüge, die mit einer Verspätung von 30 Minuten oder mehr abhoben, ging insgesamt um rund 18 Prozent zurück. Eine Auswertung der Performance der zehn größten Airlines ab Deutschland zeigt dies ebenfalls. Während die eindeutige Mehrheit der Airlines sich in diesem Jahr bei der Pünktlichkeit erheblich verbessert hat, zeigt sich bei Easyjet und SunExpress keine Verbesserung. Mit 16 Prozent verspäteten Flügen verschlechterte sich die Pünktlichkeit bei Easyjet im Vergleich zum Vorjahr leicht. Bei der türkischen Airline SunExpress startete diesen Sommer im Schnitt fast jeder fünfte Flug verspätet. Die Airline gewinnt außerdem auch den Preis für eine der größten Verspätungen des Sommers: Ein SunExpress Flug, der Mitte Juli rund 190 Passagiere von Nürnberg nach Hurghada bringen sollte, brachte es auf insgesamt 40 Stunden Verspätung.

166 Millionen Euro Gesamt-Entschädigungsanspruch

Obwohl es nicht zu einem “Chaos- Sommer 2.0” gekommen ist, wurde das Urlaubserlebnis vieler Reisender dennoch durch Annullierungen und Verspätungen getrübt. Der potenzielle Gesamt-Entschädigungsanspruch in Deutschland ist daher weiterhin hoch. Er beläuft sich für die Monate Juni bis August in diesem Jahr auf insgesamt rund 166 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum waren es etwa 300 Millionen Euro. Für betroffene Fluggäste gibt es einen Trost: Sie können bei Ausfall und Verspätung für die entstandenen Unannehmlichkeiten eine Entschädigung nach EU-Fluggastrecht einfordern.

Disclaimer

Alle Angaben zu Flugausfällen und Verspätungen basieren auf den uns zur Verfügung stehenden Daten. Die Daten sind reliabel, erheben jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie erfassen den Zeitraum vom 01.06. bis 31.08. Bei den analysierten Fluggesellschaften handelt es sich um die zehn Airlines mit den meisten Abflügen ab Deutschland im betrachteten Zeitraum. Zur besseren Vergleichbarkeit der Ergebnisse wurde der Anteil der Verspätungen im Verhältnis zum Gesamtabflugvolumen der Airlines berechnet. In unserer Datenbank sind Flüge, Ausfälle und Verspätungen nach der ausführenden Airline, dem sogenannten Operating Carrier, gelistet. Wet-Lease-Arrangements sind daher nicht direkt nachvollziehbar.

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