Anstoß zum Flightright-Duell: Deutsche vs. russische Airlines

Berlin, 14. Juni 2018 – Die Gruppenphase der heute beginnenden WM führt den amtierenden deutschen Weltmeister nach Moskau, Sotschi und Kasan. Bei einem so großen Land wie Russland ist das Flugzeug das beste Transportmittel, um schnell von A nach B zu kommen – nicht nur, wenn man keine spannenden Fußballspiele verpassen möchte. Doch wie schneiden russische Airlines im Vergleich zu ihren deutschen Kontrahenten ab?

Während sich die deutsche Nationalmannschaft auf das erste WM-Spiel gegen Mexiko am 17. Juni vorbereitet, stimmen sich auch die Fans auf das Großereignis ein. Einige wollen die Spiele nicht nur im Fernsehen verfolgen, sondern ihr Team live vor Ort in den Stadien des russischen Gastgebers anfeuern. Anlässlich der Weltmeisterschaft analysiert Flightright (www.flightright.de) russische Fluggesellschaften und gibt Tipps, was es im Fall von Verspätungen zu beachten gilt

Deutschland gegen Russland? Eine Begegnung auf Augenhöhe?
Beim letzten Aufeinandertreffen auf dem Platz ging der Sieg klar an die deutsche Mannschaft. In puncto Annullierungen hat Russland jedoch die Nase vorn. Wer mit einer russischen Fluggesellschaft zum Turnier reist, kann sich entspannen: Im direkten Vergleich strichen russische Airlines 2017 mit einer Stornierungsquote von 0,42 Prozent deutlich weniger Flüge als Lufthansa und Co. Die deutschen Fluggesellschaften annullierten mit 0,87 Prozent mehr als doppelt so viele Verbindungen. Der Punkt geht also eindeutig an Russland.

Deutsche vs. russische Airlines

Bei Flügen mit mehr als drei Stunden Verspätung können die deutschen Fluggesellschaften punkten. Die russischen Airlines wiesen im Jahr 2017 eine Verspätungsquote von 0,25 Prozent auf. Deutsche Fluggesellschaften kamen im gleichen Zeitraum auf insgesamt 0,23 Prozent. Der Airline-Vergleich zwischen beiden Ländern endet somit mit einem verdienten Unentschieden. Auf regionaler Ebene nimmt die einheimische Fluggesellschaft Podeba die Spitzenposition in der Kategorie der Stornierungen ein: 2017 hatte die russische Airline keine einzige davon und überflügelt damit Aeroflot und S7 Airlines. Wenn es um Verspätungen von mehr als drei Stunden geht, zeigt Aeroflot eine starke Leistung. Nur 0,17 Prozent der Flüge wiesen eine große Verspätung auf. S7 Airlines kommt auf 0,56 Prozent. Bei Podeba landeten 0,74 Prozent der Flüge drei Stunden später als geplant.

Was können Russland-Reisende tun, wenn ihr Flug verspätet ist oder ausfällt?
Im Falle einer Verspätung sind russische Fluggesellschaften im Gegensatz zur europäischen oder amerikanischen Rechtsprechung verpflichtet, die Fluggäste ab einer Stunde Verspätung zu entschädigen. Diese Entschädigung ist jedoch eher symbolisch zu verstehen, da sie sich auf 3 Prozent des Ticketpreises beläuft. Pro Stunde Wartezeit kommen 25 Rubel hinzu, was umgerechnet gerade einmal 33 Cent entspricht. Im Falle einer Stornierung muss die Airline Passagieren einen Ersatzflug anbieten, wobei es nicht sicher ist, dass der Reisende am gleichen Tag und mit derselben Fluggesellschaft fliegen kann. Nach russischem Recht gibt es für Flugausfälle keine Entschädigung wie bei der EU-Fluggastrechte-Verordnung 261/2004
In vielen Fällen sind Reisende bei Verspätungen und Ausfällen nach und von Russland jedoch durch die EU-Fluggastrechte-Verordnung geschützt. Die Verordnung findet Anwendung, wenn

  • sich der Startflughafen in einem Mitgliedsland der Europäischen Union befindet
  • der Zielflughafen in einem Mitgliedsstaat der EU liegt und die Airline ihren Sitz ebenfalls in der EU hat
  • ein Anschlussflug außerhalb der EU verspätet ist, der Flug Teil einer einzigen Buchung ist und der Startflughafen der Gesamtbuchung in der EU liegt

Hätten Sie es gewusst?
70 Prozent der deutschen Passagiere sind sich ihrer Fluggastrechte gar nicht oder nur teilweise bewusst zu sein. Dies zeigt eine aktuelle von Flightright in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut YouGov durchgeführte Umfrage zum Thema Fluggastrechte. Lediglich 13 Prozent der Teilnehmer haben in der Vergangenheit im Falle von Verspätungen oder Stornierungen eine Entschädigung geltend gemacht. An der Online-Umfrage nahmen im Mai 2018 knapp 2.000 Personen teil, darunter über 1.500 Flugreisende. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.

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