Deutsche Fluggäste gegen Abschwächung ihrer Rechte – Mehrheit fordert stärkeren Schutz und Inflationsausgleich 

Berlin, 15. Mai 2025 – Eine aktuelle, repräsentative Umfrage von Flightright, die von YouGov durchgeführt wurde, zeigt: Die große Mehrheit der Deutschen lehnt die geplante Abschwächung der EU-Fluggastrechte entschieden ab. 69 Prozent sprechen sich klar gegen eine Verlängerung der Verspätungsgrenze für Entschädigungszahlungen von derzeit drei Stunden auf künftig bis zu zwölf Stunden aus. 

85 Prozent aller Entschädigungen stünden vor dem Aus 

Die geplante EU-Reform sieht vor, dass Fluggäste erst nach 5, 9 oder sogar 12 Stunden Verspätung einen Anspruch auf Entschädigung haben sollen – statt wie bisher nach 3 Stunden. Damit würden laut Daten der Europäischen Verbraucherschutzorganisation BEUC rund 85 % aller berechtigten Entschädigungsansprüche entfallen. Begründet wird dies mit möglichen Einsparungen bei den Ticketpreisen von etwa einem Euro. Doch für die deutschen Verbraucher ist diese Argumentation nicht überzeugend: Für fast sieben von zehn Befragten steht fest, dass eine derart geringe Ersparnis keine Schwächung der Passagierrechte rechtfertigt. 

Weitere zentrale Ergebnisse der Umfrage: 

Kenntnis der Rechte gering: Nur 13 % der Befragten kennen ihre Rechte und die konkrete Höhe möglicher Entschädigungen (250–600 Euro) vollständig. Ein Drittel (33 %) war sich dieser Rechte hingegen überhaupt nicht bewusst. 

Mehr Vorlauf bei Stornierungen gefordert: 62 % der Deutschen befürworten eine Ausweitung der aktuellen 14-Tage-Regel bei Flugstornierungen auf 8 Wochen – damit Passagiere besser planen können und im Fall kurzfristiger Absagen Anspruch auf Entschädigung haben. 

Inflationsausgleich gefordert: 69 % sprechen sich dafür aus, dass die seit 2004 unveränderten Entschädigungsbeträge künftig an die Inflation angepasst werden sollen. 

Standardisierung bei Gepäckproblemen gewünscht: Zwei Drittel (67 %) der Befragten wünschen sich eine automatisierte und standardisierte Entschädigungsregelung bei verlorenem, verspätetem oder beschädigtem Gepäck – analog zur Regelung bei Flugverspätungen. 

Fazit: Die geplante Revision der EU-Verordnung 261 stößt in Deutschland auf breite Ablehnung. Die Befragten wünschen sich mehr Transparenz, stärkeren Schutz und eine Modernisierung der bestehenden Regelungen – aber keinesfalls eine Aushöhlung ihrer Rechte zugunsten minimaler Einsparungen. 

Flightright CEO Dr. Jan-Frederik Arnold sagt: „Die EU will Fluggästen ihre Rechte auf Entschädigung streichen – und das für eine angebliche Ersparnis von einem Euro pro Ticket. Unsere aktuelle Umfrage zeigt ganz klar: Die Menschen durchschauen das. Fast 70 Prozent lehnen diese drastische Verschlechterung entschieden ab. Wer ernsthaft vorschlägt, Entschädigungen erst ab 5, 9 oder gar 12 Stunden Verspätung zu gewähren, handelt bewusst gegen die Interessen der Verbraucher. Diese Revision trifft auf massiven Widerstand in der Bevölkerung und gehört in den Papierkorb, nicht ins Gesetzblatt.“ 

Über die Umfrage: 
Die Befragung wurde im Zeitraum vom 7. bis 12. Mai 2025 online unter 1.024 Personen im YouGov-Panel durchgeführt. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren. 

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