Airline-Ranking 2023: Das sind die Gewinner und Verlierer unter den Fluggesellschaften

  • Lufthansa Group ist Stornierungsspitzenreiter 
  • „Billigairlines“ wie easyJet und Ryanair schneiden insgesamt besser ab als „Premiumairlines“
  • Größte Zahlungsverweiger sind British Airways and Vueling 
  • 20 Prozent aller Abflüge mit mehr als 15-minütiger Verspätung gestartet

Berlin, 10. Juli 2023 – Flightright, das marktführende Portal für Fluggastrechte, zieht Bilanz über das erste Flughalbjahr 2023 und kürt die Spitzenreiter der Airlines in Sachen Unpünktlichkeit und Flugannullierungen. Ein erster Blick in die Auswertungen verrät: Nicht nur im Verspätungsranking der europäischen Flughäfen schneidet Deutschland schlecht ab – auch deutsche Fluggesellschaften fallen mit Verspätungen und Flugausfällen auf.

Stornierungsspitzenreiter „made in Germany“: 3 deutsche Fluggesellschaften unter den Top 5

Nachdem Deutschland bereits Spitzenreiter des Stornierungsrankings waren, knüpfen deutsche Fluggesellschaften an diesen unrühmlichen Erfolg an: Unter den fünf Fluggesellschaften mit den prozentual meisten Flugstreichungen kommen gleich drei aus Deutschland und gehören mit Lufthansa CityLine, Eurowings und Lufthansa allesamt zur Lufthansa Group. Übertroffen werden die deutschen Airlines bei der Stornierungsquote nur von British Airways, die mehr als 3,3 Prozent ihrer Abflüge gestrichen hat. Bemerkenswert ist, dass die sogenannten Billigairlines schon länger besser als ihr Ruf sind. Insbesondere easyJet (1,8 %) und Ryanair (0,6 %) haben im ersten Halbjahr des Jahres 2023 deutlich weniger Flüge storniert als die großen Airlines Lufthansa, British Airways und Air France.

Stornierungen und Verspätungen nach Fluggesellschaften
FluggesellschaftStornierungen prozentualStornierungenVerspätungen prozentualVerspätungenFlüge
1British Airways3,31%3.98636,57%43.995120.314
2Lufthansa CityLine2,62%1.11119,93%8.45242.407
3Eurowings2,46%1.3882,55%1.43756.325
4KLM Cityhopper2,43%1.29316,34%8.68553.168
5Lufthansa1,99%2.84428,90%41.368143.165
6Air France1,87%2.01829,03%31.307107.852
7easyJet1,81%4.41132,30%78.794243.927
8Wideroe’s Flyveselskap1,76%1.0165,42%3.13557.889
9SAS1,54%1.09530,05%21.41471.253
10Turkish Airlines1,31%88638,31%25.99867.870
11KLM1,26%69820,15%11.18755.521
12Aer Lingus1,06%52314,11%6.96149.320
13Austrian1,02%52214,04%7.22251.426
14TAP Portugal0,96%38635,97%14.52140.366
15Swiss International0,83%32732,99%12.93039.194
16ITA Airways0,77%44921,38%12.38957.944
17Wizz Air Malta0,77%34513,05%5.84244.760
18Vueling0,70%69812,20%12.212100.108
19Ryanair0,55%2.51617,02%77.435454.992
20Finnair0,49%24117,39%8.58949.395
21Wizz Air0,45%32615,94%11.56772.558
22LOT Polish Airlines0,36%16412,91%5.86445.424
23Iberia0,06%4911,54%9.87185.547
24Binter0,03%117,49%2.85938.180
25Jet20,01%227,03%10.88540.274
Europaweite Abflüge der 25 Fluggesellschaften mit den meisten Abflügen (Zeitraum: 01.01.2023 bis 30.06.2023, Verspätungen ab 15 Minuten Verspätungszeit)

Claudia Brosche, Fluggastsrechtsexpertin bei Flightright, ordnet die Ergebnisse ein und erklärt, welche Rechte Passagier:innen bei Flugproblemen haben. „Nach einem chaotischen Flugjahr 2022 haben Flugreisende auf eine deutliche Verbesserung der Lage an deutschen Airports gehofft. Beim Blick in die Datenauswertungen der letzten Monate zeigt sich jedoch, dass Flugreisende auch in diesem Jahr mit langen Wartezeiten und  Flugstreichungen zu kämpfen haben. Zwar basiert ein Teil der Annullierungen auf Streiks an deutschen Flughäfen – insbesondere eine Vielzahl an Eurowings-Flügen geht auf diese Streiks zurück – allerdings ist auch klar erkennbar, dass Airline-interne Prozesse noch nicht wie gewünscht ablaufen. Dass es noch immer viele Probleme bei deutschen Fluggesellschaften gibt und nicht alles so rund läuft, wie es die Airlines versprechen, ist ein offenes Geheimnis. Der erhebliche Personalmangel spielt hierbei ebenfalls eine tragende Rolle. Fluggesellschaften sollten den Fokus verstärkt darauf setzen, diese Probleme zu lösen, um Flugreisenden den Service anzubieten, den sie verdienen, anstatt Besserung zu geloben und Passagier:innen letztendlich doch wieder zu enttäuschen“, sagt Claudia Brosche, Fluggastrechtsexpertin bei Flightright.

Bitte warten! 20 Prozent aller Flüge weisen Verspätung auf

Flugreisende sollten auch in diesem Jahr viel Geduld im Gepäck haben, denn beim Blick in die Daten wird schnell klar: Wer auf zuverlässige und pünktliche Airlines setzt, wird häufig enttäuscht. Circa 20 Prozent aller Flüge sind in den ersten 6 Monaten dieses Jahres verspätet gestartet. Unangefochtener Spitzenreiter unter den unpünktlichen Fluggesellschaften ist dabei British Airways: 37% aller Flüge der britischen Fluggesellschaft starteten mit Verspätung. Über pünktliche Starts und Landungen durften sich hingegen Passagiere von Eurowings freuen. Die Airline, die zur Lufthansa Group zählt, war nur in 2,6% aller Fälle unpünktlich.

Deutsche Airlines zahlen Entschädigungen unterschiedlich gut

Wissen, was Recht ist: Nach EU-Recht steht Passagier:innen eine Entschädigung zwischen 250 und 600 Euro zu, wenn sie mehr als drei Stunden verspätet an ihrem Reiseziel ankommen oder ihr Flug weniger als 14 Tage vor Abflug gestrichen wurde. 

Claudia Brosche ergänzt: „Die Höhe der Entschädigung ist unabhängig vom Ticketpreis und basiert auf der Fluggastrechteverordnung. Durch die Geltendmachung entstehen Passagier:innen keinerlei Nachteile. Leider wissen viele Passagier:innen noch immer nichts von ihrem Recht auf Entschädigung. Genau hier setzt Flightright an: Wir machen Verbraucher:innen auf ihr gutes Recht aufmerksam, setzen die Zahlungen für unsere Kund:innen durch – und ziehen dafür notfalls auch bis vor den Europäischen Gerichtshof.”

Im folgenden Bild ist das Zahlungsverhalten europäischer Fluggesellschaften, die im ersten Halbjahr 2023 Entschädigungszahlungen an Flightright zu entrichten hatten, aufgelistet. Das Zahlungsverhalten der Airlines lässt sich in drei Kategorien einteilen: Die vertretbaren Zahler, die langsamen Zahler und die Zahlungsverweigerer.

Auffallend ist, dass das Zahlungsverhalten deutscher Fluggesellschaften stark variiert. Während Eurowings ein gutes Zahlungsverhalten zeigt, liegen Lufthansa und Condor nur im Mittelfeld. Damit stellen sich die deutschen Airlines fast auf Augenhöhe mit Billigfliegern wie Ryanair, die prozentual in mehr Fällen, aber langsamer zahlen als die Lufthansa. „Wenn Flugreisende von extremen Verspätungen oder Flugstornierungen betroffen sind, kann das die gesamte Reiseplanung ruinieren. Umso wichtiger ist es, dass Fluggesellschaften schnell und zuverlässig die gesetzlich festgelegten Entschädigungen zahlen. Besonders bei der Lufthansa sehen wir hier noch deutlichen Verbesserungsbedarf – sie hat im letzten Jahr zu den Zahlungsverweigerern gehört und es nur knapp in die Gruppe der langsamen Zahler geschafft“, so Brosche weiter. 

Flightright hat im ersten Halbjahr 2023 einen zweistelligen Millionenbetrag an Entschädigungszahlungen durchgesetzt. Ein mittlerer, zweistelliger Millionenbetrag ist noch offen. Seit der Gründung im Jahr 2010 konnte Flightright weltweit bereits mehr als 460 Mio. Euro an Entschädigungszahlungen für seine Kund:innen durchsetzen. 

Durchsetzung deutlich höherer Ersatzticketkosten rettet den Urlaub

„Viele Flugreisende kennen ihre Rechte nicht. So ist vielen zum Beispiel nicht bewusst, dass man sich im Falle eines Flugausfalls auf eigene Faust ein Ticket kaufen und die neuen Ticketkosten von der Airline erstatten lassen kann, sofern sie keine Alternative anbietet. Wir verstehen den Ärger der Passagier:innen über die Airlines und zerplatzte Urlaubsträume nur zu gut und geben ihnen mit der Durchsetzung der Kosten des neuen, deutlich teureren Tickets die Sicherheit nach einem entspannten Sommerurlaub zurück“, so Brosche abschließend. Der Flightright-Ticketerstattungs-Service hilft bei ersatzlosen Flugstreichungen, sodass Flugreisende nicht auf den kurzfristig gebuchten, viel höheren Kosten eines Ersatzfluges sitzen bleiben. Verbraucher:innen können über flightright.de/ticketerstattung einfach den alten und neuen Ticketpreis sowie weitere Falldaten eingeben und ihre Erstattung unkompliziert einfordern. 

Disclaimer: Alle Angaben der Pressemitteilung basieren auf den uns zur Verfügung stehenden Daten. Die Daten sind zuverlässig, erheben jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie erfassen den Zeitraum vom 01.01.2023 bis zum 30.06.2023.

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