Legal Techs sind Start-ups oder Unternehmen, die Anwaltsdienste im Internet anbieten und damit den Zugang zu Recht enorm vereinfacht haben. Denn dank automatisierter Anfrageformulare und ausgefeilter Algorithmen können juristische Fragen und Anliegen deutlich schneller und günstiger als mit einer Anwältin bzw. einem Anwalt geklärt werden. Wie genau der eigene Service funktioniert und welche Vorteile er bietet, erklärt das deutsche Legal Tech-Unternehmen Flightright.
Schnelle und günstige Rechtsberatung durch Automatisierung
„Heutzutage wollen die Leute nicht jedes Mal zu einer Anwältin bzw. einem Anwalt gehen, um ihre Rechte durchzusetzen”, so Claudia Brosche, Fluggastrechtsexpertin bei Flightright. Bei Flugausfällen oder Flugverspätungen müssen sie das seit 2010 auch nicht mehr. Betroffene geben lediglich die Eckdaten ihres Falls in eine Online-Maske auf der Website von Flightright ein. Innerhalb weniger Minuten prüft dann ein Algorithmus den Sachverhalt. Anders als bei jeder Anwaltskanzlei um die Ecke werden dabei über 80 Millionen Datensätze über beispielsweise historische Flugdaten, bisherige Gerichtsentscheidungen, Wetterumstände sowie andere Fälle bei Flightright ausgewertet, um zu einem schnellen und genauen Ergebnis zu gelangen. Am effektivsten lässt sich dieses Vorgehen dabei auf Gegebenheiten anwenden, die juristisch eindeutig geregelt sind. Am Ende des Vorganges müssen Betroffene nur noch eine Abtretungserklärung unterzeichnen, damit Flightright die Forderung gegebenenfalls gegenüber der Airline selbst durchsetzen kann. Verweigern diese die Zahlung, veranlasst Flightright Klageverfahren. Auch andere Legal Tech Firmen gehen laut Brosche im Prinzip ähnlich wie Flightright vor.
Hohe Erfolgsquote spricht für das Modell
„Der große Vorteil des Modells ist es, dass Verbraucherinnen und Verbraucher kein Kostenrisiko tragen, im Erfolgsfall jedoch schnell ihr Geld bekommen. Da sich Flightright um den gesamten Ablauf kümmert, müssen sich Verbraucherinnen und Verbraucher zudem nicht mit der Problematik befassen”, so Brosche weiter. Denn die automatisierte Vorab-Analyse und die damit verbundene Erfolgseinschätzung ist so genau, dass die Erfolgsquote von Flightright bei einem Rechtsstreit vor Gericht bei über 99 Prozent liegt. Konkret konnte Flightright seit 2010 mit über 200.000 gewonnenen Gerichtsverhandlungen etwa 500 Millionen Euro an Entschädigungszahlungen für ihre Kundschaft durchsetzen – und zwar gegenüber rund 340 Airlines weltweit.
Legal Tech in Zukunft noch gefragter
Angesichts dieser Erfolge für die Mandantinnen und Mandanten glaubt Brosche, dass weitere Rechtsanbietende das Potenzial von Legal Tech erkennen und nutzen werden. Denn die Vorteile wie zum Beispiel höhere Effizienz und Kostenreduzierung sind offensichtlich. In Zukunft kann Legal Tech noch mehr in den einzelnen Bereichen eingesetzt werden. Dazu zählen zum Beispiel Anwendungen wie Plattformen, auf denen sich Mandantinnen und Mandanten mit Anwältinnen und Anwälte vernetzen und austauschen können, innovative Geschäftsmodelle und Rechtsdienstleistungen, die den Zugang zum Recht vereinfachen oder auch Technologien wie Chatbots und Vertragsgeneratoren, die den Juristinnen und Juristen Arbeit abnehmen können. Legal Tech hat das Berufsbild von Anwältinnen und Anwälten und der Rechtsbranche bereits heute verändert und wird auch in der Zukunft noch relevanter werden. Da die Entwicklung immer noch am Anfang steht, kann man gespannt sein, welche innovativen Lösungen mit Hilfe von Legal Tech noch gefunden werden. Legal Tech Pioniere und Pionierinnen wie Flightright werden das Modell „mit Sicherheit weiter vorantreiben“, sagt Brosche abschließend.